Die Empörung über die vorläufige Entlassung des Todesrasers von Strépy-Bracquegnies aus der Untersuchungshaft reißt nicht ab. Die Vereinigung "Du 20 mars 2022" und Opfer des Unfall-Dramas im vergangenen Jahr rufen in einer Pressemitteilung zu einem "friedlichen Protest" auf.
Am 9. September soll eine erste symbolische Aktion stattfinden: ein Missbilligungsmarsch durch den Ort hin zu der Stelle, wo im vergangenen Jahr der Angeklagte Paolo F. in einen Karnevalsumzug gerast war. Sechs Menschen kamen dabei ums Leben, rund 40 weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.
Paolo F. wird des Mordes beschuldigt. Weil er aber schon anderthalb Jahre lang in Untersuchungshaft saß, hat die zuständige Richterin vergangene Woche entschieden, ihn aus dem Gefängnis zu entlassen - mit der Auflage, eine elektronische Fußfessel zu tragen.
Die Hinterbliebenen und Opfer seien schwer schockiert und wütend über diese Entscheidung, heißt es in der Stellungnahme. Es herrsche Fassungslosigkeit und großes Unverständnis. Man bedauere, dass es keine Möglichkeit gibt, Berufung dagegen einzulegen.
belga/fk