Rund 72.000 Ukrainer haben in Belgien Schutz gesucht nach dem russischen Angriff auf ihr Heimatland. Vier von zehn sind Kinder oder Senioren.
Von den ukrainischen Flüchtlingen im arbeitsfähigen Alter sind rund 20.000 in einem der drei großen Arbeitsämter des Landes eingetragen, also beim VDAB in Flandern, beim Forem in der Wallonie und bei Actiris in Brüssel. Diese vergleichsweise niedrige Zahl erkläre sich auch dadurch, dass viele Ukrainer weiter aus dem Homeoffice für ihren Arbeitgeber in der Heimat arbeiten. Andere haben ohne die Hilfe der Arbeitsämter einen Job gefunden.
Die Zeitung Le Soir hat die Zahlen der drei großen Arbeitsämter analysiert und festgestellt, dass 80 Prozent der arbeitssuchenden Ukrainer immer noch keinen Job gefunden haben. In den drei Regionen zeigen die Kurven laut Le Soir aber nach oben, mit anderen Worten: Die Situation verbessert sich.
Überall sind die Ukrainer mit den gleichen Problemen konfrontiert: Zuallererst mangelt es ihnen an den erforderlichen Sprachkenntnissen, sehr oft gibt es auch Probleme bei der Anerkennung von Diplomen. Rund die Hälfte von ihnen verfügt über einen Uni- oder Hochschulabschluss, 98 Prozent der Diplome werden aber in Belgien nicht anerkannt.
Roger Pint