Bekanntestes Beispiel für Gadgets, die Leidgeplagten einen besseren Schlaf versprechen, dürften aktuell die sogenannten "Gewichtsdecken" sein. Die sind mittlerweile so populär, dass man sie sogar schon in der Bettwarenabteilung bekannter Möbelhäuser findet. Dabei handelt es sich um Decken, die mit Gewichten künstlich beschwert sind. Dadurch wird beim Schlaf ein konstanter Druck auf den Körper der Benutzer ausgeübt. Weil das angeblich einer Umarmung ähnelt, soll das Benutzer beruhigen und entspannen und so zu besserem Schlaf führen.
Gewichtsdecken sind aber nicht die einzige Variante dieses Prinzips. So gibt es beispielsweise auch so genannte "Kompressionssäcke" oder "Sleep Pods", übersetzt in etwa "Schlafkapseln". Wer so etwas noch nicht gesehen hat, kann sich das vielleicht am einfachsten als eine Art sehr enganliegenden Schlafsack oder Kokon vorstellen. Und dann gibt es auch noch sogenannte "sensorische" oder "Schlaftunnel". Dabei handelt es sich im Prinzip um ein tunnelartiges Bettlaken oder eine Decke, die straff rund um die Matratze gespannt wird und in die die Benutzer dann hineinkriechen zum Schlafen.
Auch dank der Sozialen Medien ist um solche Gadgets ein regelrechter Hype entstanden. Aber Behauptungen im Internet sind das eine, ein wissenschaftlich bewiesener Nutzen das andere. Inge Declercq ist Schlafexpertin und Neurologin am Universitätskrankenhaus Antwerpen: "Über diese Art von Erfindungen hat man auch in meinem Bereich schon gehört. Es gibt auch zumindest für Gewichtsdecken mittlerweile erste Untersuchungen."
Für bestimmte Patientengruppen könnten solche Decken möglicherweise den Schlaf verbessern, beispielsweise bei Patienten, die unter sehr großen Angstgefühlen litten oder unter Formen von Autismus oder ADHS, erklärt Inge Declerq. Belastbare wissenschaftliche Beweise für einen direkten Zusammenhang gebe es aber bisher nicht. Auch fehlten bisher schlüssige Erklärungen, wie durch Gewicht oder Druck körperliche Prozesse positiv beeinflusst werden könnten. Man könne aber annehmen, dass solche Decken Menschen mit Ängsten ein Gefühl der Geborgenheit geben könnten. Wenn dadurch Stress und Ängste reduziert würden, könne das den Schlafprozess fördern.
Es gibt keine Wundermittel
Andererseits sei es aber sicher auch nicht so, dass man Betroffene von Angstzuständen heilen könne, indem man sie einfach unter eine schwere Decke stecke, so Inge Declerq. "So etwas wie Wundermittel für guten Schlaf gibt es schlicht nicht." In diesem Sinne könne man solche Gadgets also möglicherweise als nützliche Hilfsmittel für bestimmte Fälle sehen, aber sicher nicht als Ersatz für eine professionelle Schlaftherapie. Außerdem seien solche beengenden Gadgets auch sicher nicht für alle Menschen geeignet. Manche Menschen müssten aus gesundheitlichen Gründen beim Schlaf bestimmte Körperhaltungen einnehmen.
Wenn ihre Bewegungsfreiheit beeinträchtigt werde, könne das sogar schädlich sein, warnt Declercq. Und noch einen Faktor sollten Benutzer von Gewichtsdecken bedenken: "Gewichtsdecken sind nicht nur schwer, sondern sorgen auch für viel Wärme." Für einen guten Schlaf sei es aber wichtig, dass die Körpertemperatur sinken könne. "Gewichtsdecken und Ähnliches könnten da kontraproduktiv sein, gerade, wenn die Außentemperaturen im Sommer ohnehin höher liegen."
Boris Schmidt
ich nutze seit 8 Monaten eine Gewichtsdecke von 6,5Kilo .. die Decke tut mir sehr gut, ich habe das RLS Syndrom und mit der Decke sind die Nächte jetzt viel ruhiger...Wenn es mir nicht gut geht, ich hatte 5 Schlaganfälle und bin Halbseitig gelähmt ,lege ich mich auf mein Bett und ziehe mir die Decke soweit über die Beine und drehe mich auf die rechte Seite,dann geht's mir nach ein paar Minuten besser, manchmal schlafe ich auch ein..Ich kann die Decke echt empfehlen 🥰🍀🍀