18 belgische Staatsbürger haben seit Dienstag das westafrikanische Niger verlassen. Das hat das Außenministerium in Brüssel mitgeteilt. Zuvor war von 15 Belgiern die Rede, die an Bord einer französischen Militärmaschine in Sicherheit gebracht worden seien.
Nach Angaben des Außenministeriums werden im Laufe des Mittwochs weitere Belgier ausgeflogen, die das Land verlassen wollen. Dort hat es vor einer Woche einen Staatsstreich gegeben, als das Militär den rechtmäßig gewählten Präsidenten Bazoum abgesetzte. Die politische Lage im Niger gilt seitdem als sehr angespannt. Die französische Regierung hatte Belgien und anderen EU-Staaten am Dienstag angeboten, auch deren Landsleute zu evakuieren.
Insgesamt über 260 Evakuierte an Bord
Insgesamt waren 262 Menschen an Bord der Maschine, darunter zwölf Babys. Belgiens Außenministerin Lahbib bedankte sich bei ihrer französischen Amtskollegin Colonna für das Hilfsangebot.
Ein zweites französisches Flugzeug soll neben Franzosen und Belgiern auch Deutsche, Österreicher, US-Amerikaner, Kanadier und Inder an Bord haben.
Insgesamt sollen sich zu Beginn des Militärputsches etwa 1.200 französische Staatsbürger im Niger aufgehalten haben. Die Hälfte von ihnen soll um Evakuierung gebeten haben.
110 Belgier im Niger
Das belgische Außenministerium hat mitgeteilt, dass es Kenntnis von rund 110 Belgiern im Niger hat. Die Evakuierungswilligen unter ihnen würden mit Hilfe der Franzosen nach Hause geholt.
Derweil haben die Putschisten angekündigt, die Landesgrenzen des Niger zu fünf Nachbarländern wieder öffnen zu lassen. Sie waren seit Beginn des Umsturzes vor einer Woche geschlossen.
Dutzende Menschen aus dem Niger in Rom gelandet
Nach Frankreich hat auch Italien mit der Evakuierung seiner und ausländischer Staatsbürger aus dem westafrikanischen Land begonnen. Ein Sonderflug sei am Mittwochmorgen in Rom gelandet, teilte Außenminister Tajani auf Twitter mit.
An Bord des Flugzeugs waren nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa 87 Menschen, unter ihnen 36 Italiener, 21 Amerikaner, vier Bulgaren und zwei Österreicher.
belga/schb/mh