Heute fällt möglicherweise eine Vorentscheidung über die Zukunft der Vermittlungsmission von Johan Vande Lanotte. Der SP.A-Politiker soll am Nachmittag dem König einen neuen Zwischenbericht vorlegen. Bleibt es bei der derzeitigen Pattstellung, dann ist nicht auszuschließen, dass Vande Lanotte daraus seine Konsequenzen zieht.
Am Vormittag kommt Vande Lanotte aber erst einmal wieder mit Vertretern der vier flämischen Parteien zusammen, die an den Verhandlungen über eine Staatsreform beteiligt sind. Gestern hatte Vande Lanotte die drei frankophonen Parteien getroffen. Beobachter sehen nach wie vor wenig Anlass zu Optimismus.
Die Fronten zwischen Flamen und Frankophonen sind mehr denn je verhärtet. Die CDH-Vorsitzende Joëlle Milquet machte nach der Unterredung mit Vermittler Johan Vande Lanotte noch einmal klar, dass das Problem nicht auf frankophoner Seite liege. Jetzt liege es an N-VA und CD&V, Wege aufzuzeigen, wie man aus der Sackgasse wieder herauskommen könne. Man erwarte jetzt entsprechende Vorschläge von beiden Parteien, wird Milquet zitiert.
Jan Jambon, N-VA-Schwergewicht, zeigte sich unbeeindruckt. Wenn jemand immer wieder Vorschläge gemacht habe, dann seien das doch die flämischen Parteien; von den Frankophonen sei da nicht viel gekommen.
In den nächsten Tagen müsse sich jedenfalls zeigen, ob der Inhalt der Vande Lanotte-Note sich in ihre Richtung bewege, sagte Jambon. Und irgendwann müsse man dann auch die Gretchenfrage stellen: kann es noch so weiter gehen, oder muss man nicht einfach das Scheitern der derzeitigen 7er-Formel feststellen.
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Eine Reaktion wie deren Milquet bringt Flamen und Frankophonen nicht näher. Der Kompromiss ist in dem Mittelpunkt der Kluft zwischen Flamen und Frankophonen. Dass ist ein Bereich, in dem man noch kein Haus bilden kann.