Der Anteil der Diabetespatienten in der belgischen Gesamtbevölkerung ist bis 2021 auf 6,8 Prozent gestiegen. Das zeigen Zahlen der intermutualistischen Agentur (IMA), wie L'Echo und De Tijd berichten. Zum Vergleich: Zu Beginn der systematischen Erfassung der Daten aller Krankenkassen im Jahr 2009 lag dieser Anteil noch bei 5,1 Prozent.
Gesundheitsexperten warnen allerdings vor einer hohen Dunkelziffer. Demnach müsse man davon ausgehen, dass eigentlich schon jeder zehnte Bewohner in Belgien Diabetes habe, viele Betroffene seien sich ihrer Erkrankung aber nicht bewusst.
Diabetes breitet sich nicht in allen Bevölkerungsgruppen gleich stark aus: Zwar gibt es in jeder Altersgruppe eine Zunahme, aber besonders ausgeprägt ist sie bei älteren Menschen - 18 Prozent oder fast ein Fünftel der 65- bis 74-Jährigen leiden nachgewiesenermaßen unter einer Form von Diabetes. Die Krankheit trifft außerdem häufiger Männer als Frauen.
Daneben spielen aber auch sozio-ökonomische Gründe eine Rolle: Je ärmer, desto höher das Risiko, an Diabetes zu erkranken. In der Bevölkerungsgruppe mit niedrigen Einkommen werden doppelt so viele Fälle von Diabetes diagnostiziert wie bei höheren Einkommen.
Als Gründe für die Zunahme der Diabetesdiagnosen wird neben der zunehmenden Vergreisung der Gesellschaft auch ein immer ungesünderer Lebensstil genannt. So begünstigen zum Beispiel mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung die Entstehung von bestimmten Diabetesformen.
Boris Schmidt