Über 60 Millionen Euro Verlust machte Carrefour Belgien im vergangenen Jahr. Das ist das schlechteste Ergebnis seit 2010. Und da kann man sich an den fünf Fingern abzählen, dass das Konsequenzen haben wird.
Nach Informationen der Zeitungen De Standaard und Het Nieuwsblad hat die Direktion von Carrefour Belgien unlängst schon bei den Gewerkschaften die Atmosphäre abgeklopft: Demnach sollten die Arbeitnehmervertretungen andeuten, welche Maßnahmen für sie akzeptabel werden und dabei zugleich ihre Roten Linien aufzeigen. Das zumindest bestätigen Vertreter der christlichen und der liberalen Gewerkschaft in den Zeitungen.
Demnach stellten sich die Arbeitnehmervertreter bei Carrefour angesichts zu erwartender Sparmaßnahmen ungewöhnlich entgegenkommend auf. Anscheinend will man auf beiden Seiten ein neues Delhaize-Szenario vermeiden.
Die Situation bei beiden Supermarktketten ist allerdings nur bedingt vergleichbar. Unter dem Logo Carrefour firmieren in Belgien rund 800 Supermärkte, davon sind aber nur noch 83 in den Händen des Unternehmens. Die übrigen werden bereits von selbständigen Franchisenehmern betrieben.
Roger Pint