Für Olivier Vandecasteele sind die Haftbedingungen offensichtlich etwas gelockert worden. Zehn Minuten habe er mit seinen Angehörigen telefonieren dürfen. Und dabei habe er unter anderem erklärt, dass er sich inzwischen nicht mehr in Einzelhaft befinde und dass ihm Kontakt mit anderen Häftlingen erlaubt worden sei.
Insgesamt hätten sich seine Haftbedingungen dennoch verschlechtert, da er inzwischen überhaupt keine medizinische Hilfe mehr bekomme. Aufgrund von Muskel- und Nervenbeschwerden könne er kaum noch aufrecht stehen und so gut wie nicht mehr schlafen.
Am Mittwoch hatte ein Sprecher des iranischen Justizministeriums neue Hoffnung geschürt. Ein Gefangenenaustausch mit Belgien stehe unmittelbar bevor, wurde er von internationalen Presseagenturen zitiert. Das mochte darauf hindeuten, dass Olivier Vandecasteele womöglich schon bald nach Belgien zurückkehren könnte. Justizminister Vincent Van Quickenborne dementierte aber umgehend: Mit der Ankündigung wolle der Iran lediglich Verwirrung stiften, wie man es im Übrigen von einem solchen Schurkenstaat gewohnt sei.
Olivier Vandecasteele war am 24. Februar vergangenen Jahres festgenommen und in der Folge wegen angeblicher Spionage zu 40 Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt worden.
Roger Pint