Nach sieben Wochen Streik ist die Situation bei Delhaize weiter angespannt. Nun hat sich der Direktor von Delhaize Belgien, Xavier Piesvaux, an die Mitarbeiter gewandt.
In einer neun Minuten langen Ansprache wirbt er für Verständnis dafür, dass Delhaize die 128 firmeneigenen Geschäfte an Franchise-Nehmer verkaufen will. Die wirtschaftliche Situation ließe dem Unternehmen keine andere Wahl, sagt Piesvaux. Das Video wurde Freitagabend veröffentlicht.
Trotz aller Bemühungen seien die Zahlen aller Supermärkte rückläufig. Der Sektor sei einer extrem starken Konkurrenz ausgesetzt und befinde sich in einem konstanten Wandel. Man habe in den letzten Jahren 100 Millionen Euro in die Geschäfte und in die Ausbildung von Mitarbeitern investiert. Trotzdem habe das nicht dazu geführt, die Filialen ausreichend wettbewerbsfähig zu machen und das Wachstum anzukurbeln.
Das Video hat in Gewerkschaftskreisen für Unmut gesorgt. Die Botschaft vor dem Treffen zu versenden, sei eine Provokation, so der Tenor.
Um eine Lösung im Sozialkonflikt zu finden, wurden Samstagnachmittag erneut Gespräche aufgenommen. Direktion und Gewerkschaften beraten gemeinsam mit einem Sozialschlichter. Neun Supermärkte blieben am Samstag geschlossen.
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