Belgier kaufen immer mehr rezeptfreie Schlafmittel. Das hat der größte Medikamentengroßhändler des Landes (Febelco) nach einem Bericht der Zeitung Het Nieuwsblad bestätigt.
Richtige Schlafmittel gibt es nur auf Rezept. In den Apotheken gibt es aber Alternativen, die nicht verschreibungspflichtig sind. Davon haben die Apotheken im vergangenen Jahr rund 1,3 Millionen Dosen verkauft. Das sind fast doppelt so viele wie 2019.
Febelco findet diesen Trend positiv. Die Menschen würden wohl seltener zu starken Medikamenten greifen, die abhängig machen. Allerdings gebe es auch bei rezeptfreien Medikamenten Risiken - vor allem, wenn man mehrere Schlafmittel gleichzeitig nehme.
Ärzte warnen, dass Pillen Schlafprobleme nicht lösen. Sie raten, bei Schlafschwierigkeiten professionelle Hilfe an Anspruch zu nehmen.
Vandenbroucke will aktivere Rolle von Apothekern und AFMPS
Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke hat die Föderale Agentur für Medikamente und Gesundheitsprodukte AFMPS aufgefordert, den Konsum von rezeptfreien Schlafmitteln genauer im Auge zu behalten. Das hat Vandenbroucke am Donnerstag in der Plenarsitzung der Kammer bestätigt. Die AFMPS soll insbesondere untersuchen, ob der Konsum der rezeptfreien Medikamente Nebenwirkungen haben könnte, und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen formulieren.
Auch Apotheker sollten von sich aus aktiver werden, wenn sie ein Schlafmittel-Problem bei ihren Kunden vermuteten, schlug Vandenbroucke vor. Dazu gehöre etwa, das potenzielle Problem anzusprechen, die Kunden zu beraten oder ihnen einen Arztbesuch nahezulegen, wenn es sich um anhaltende Schlafprobleme handele.
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