"Die Lebensmittelpreise sind im Sinkflug", liest man immer wieder. Und zumindest an den internationalen Märkten stimmt das auch. Im vergangenen Monat lagen die Preise um ein Fünftel niedriger als im März 2022. Nur merken die Verbraucher hierzulande nichts davon. Im Gegenteil: Der Einkaufswagen wird eigentlich immer nur noch teurer.
Wie kann das sein? "Nun", so sagt Xavier Gellynck, Agrar- und Lebensmittelökonom von der Uni Gent in der Zeitung Het Nieuwsblad, "an der Supermarktkasse zahlen wir längst nicht nur für die reinen Lebensmittel". Der Endpreis werde auch bestimmt durch externe Faktoren wie Verpackung, Transport und auch die diversen Lohnkosten. Und eben diese drei Parameter sind in den letzten Monaten stark gestiegen.
Außerdem seien die Preise nach wie vor extrem volatil. Da sei es sehr schwierig, die Marktentwicklung vorherzusehen. Klar werde man die sinkenden Lebensmittelpreise irgendwann auch an der Supermarkt-Kasse bemerken. Nur verlaufe diese Entwicklung erfahrungsgemäß schleppender, da der Einzelhandel häufig an langfristige Verträge gebunden ist.
"Im Sommer werden wir wohl eine Stabilisierung der Preise sehen", zitiert Het Nieuwsblad einen Sprecher des Verbands der Lebensmittelindustrie Fevia. Eine Stabilisierung allerdings auf hohem Niveau, da der Preis für Zucker gerade Rekordstände erreiche. Und Zucker sei schließlich Bestandteil zahlreicher Produkte.
Roger Pint