Die Ankündigung der Opec-Staaten war am Wochenende überraschend gekommen. Nachdem sie ihre Produktion bereits in den vergangenen Monaten um mehr als zwei Millionen Barrel pro Tag gekürzt hatten, wird die Schraube nun also noch weiter angezogen mit weiteren über 1,1 Millionen Barrel weniger pro Tag.
Mit der Maßnahme wolle man den Ölmarkt stabilisieren, so die Rechtfertigung der Opec. Damit stellt sich die Opec unter der Führung Saudi-Arabiens allerdings offen gegen Forderungen unter anderem der Vereinigten Staaten. Die hatten die Opec mehrfach aufgefordert, die Fördermenge konstant zu halten, um die wirtschaftliche Erholung nicht durch steigende Ölpreise zu gefährden.
Der Verband der belgischen Kraftstoffhändler, Brafco, rechnet derweil mit einer schnellen Reaktion an den Zapfsäulen. Man müsse schon bis Mittwoch mit deutlichen Preissteigerungen rechnen, so Brafco-Direktor Johan Mattart gegenüber der VRT – bei Benzin zwischen fünf und sechs Cent mehr pro Liter, bei Diesel bis zu drei Cent.
Boris Schmidt