Die heute 33-jährige Frau hatte als Motiv angegeben, dass sie nicht die Mittel habe, sich um das Kind zu kümmern. Die Frau habe dem Kind nicht schaden wollen. Sie habe keine andere Möglichkeit gesehen, als den Säugling auszusetzen - auch aus Angst vor den Reaktionen ihres Umfelds. Deshalb sprach der Richter die Angeklagte frei.
Die Frau hatte die Schwangerschaft vor ihrer Familie und dem Vater des Kindes versteckt. Sie bekam das Kind in der Nacht zum 25. November 2006 alleine zu Hause, am 26. November setzte sie den Jungen in einem Karton am Bahnhof von Essen aus - nach eigenen Angaben "damit man ihn schnell findet".
Ein Zeuge hatte die Frau mit dem Karton am Bahnhof gesehen. Er konnte der Polizei ihr Aussehen und das Auto beschreiben. 2009 wurde die Frau gefunden, im Frühjahr 2010 gestand sie die Tat. Eine DNA-Probe bestätigte, dass die Angeklagte die Mutter ist.
Die Behörden hatten das Baby "Jasper van Essen" getauft. Der Junge wurde inzwischen adoptiert und trägt heute einen anderen Namen.
belga/okr/km - Archivbild belga