Im Sozialkonflikt bei der Supermarktkette Delhaize sind auch die Gespräche am Dienstag wieder ergebnislos abgebrochen worden. Das teilen die Gewerkschaften mit.
Es sei nichts beschlossen worden, die Geschäftsführung sehe keinen Spielraum für Verhandlungen, sagte ein Sprecher der liberalen Gewerkschaft.
Es war bereits die dritte Gesprächsrunde seit vor drei Wochen bekannt wurde, dass Delhaize seine 128 in Eigenregie betriebenen Geschäfte an Selbstständige verkaufen will. Wie es nach dem erneuten Scheitern weitergehen soll, ist noch unklar.
Der föderale Arbeitsminister Pierre-Yves Dermagne (PS) will jetzt einen Sozialschlichter einsetzen, der im Konflikt vermitteln soll. Dieser soll versuchen, Direktion und Gewerkschaften schnellstmöglich wieder an einen Tisch zu bringen.
Die Delhaize-Direktion hat mitgeteilt, dass sie die Einsetzung eines Sozialschlichters begrüßt. Man sei offen für alle Fragen und Vorschläge, die zur einer Lösung des Konflikts führen könnten. Die Gewerkschaften kommen am Dienstagabend zusammen, um sich über das weitere Vorgehen abzustimmen.
Aus Protest gegen die Pläne der Direktion waren am Dienstag die Hälfte der Delhaize-Märkte geschlossen. Am Hauptsitz des Unternehmens in Zellik demonstrierten rund 500 Mitarbeiter.
Seit Ankündigung der Umstrukturierungspläne stehen die Zeichen bei Delhaize auf Streik. Es ist der längste Streik in der Unternehmensgeschichte. Delhaize hat nach eigenen Angaben bereits 75 Millionen Euro Verlust gemacht.
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