Schon im Gerichtssaal sollen die Emotionen groß gewesen sein, als der Vater und der Bruder von Sanda Dia zum Tod des Studenten aussagten. Selbst nach der Anhörung war der Vater vor dem Gerichtsgebäude noch sichtlich bewegt. Seine Stimme brach ab, als er über die Angeklagten sagte: "Einen Freund lässt du nicht so sterben".
Die Studenten seien keine echten Freunde seines Sohnes gewesen. Ousmane Dia sagte, dass, während er im Krankenhaus bei seinem sterbenden Sohn gesessen habe, die Eltern der Reuzegom-Mitglieder schon ihre Anwälte eingeschaltet hätten. Er verspüre keinen Hass, aber er wolle Gerechtigkeit.
"Ich will nicht, dass sie ins Gefängnis gehen", fügte er hinzu. "Aber ich erwarte, dass sie Verantwortung übernehmen und die Wahrheit sagen. Das hat mir gefehlt."
Zumindest vier der 18 Angeklagten zeigten sich am Montag noch einmal reumütig. Sie baten den Vater und Bruder von Sanda Dia um Verzeihung für das, was damals geschehen war. Elf Angeklagte allerdings sahen bis zum Schluss keine Schuld bei sich und haben auf Freispruch plädiert.
Sanda Dia war im Dezember 2018 nach einer Studententaufe gestorben. Der 20-Jährige musste unter anderem stundenlang in Eiswasser sitzen und Fischöl trinken.
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