Der Nutriscore kennzeichnet Produkte von A (grün) bis E (rot) - von besonders gesund bis eher ungesund. Dabei wird die Zusammenstellung bewertet. Es geht also darum, wie viele Kalorien, Salz, gesättigte Fettsäuren, Zucker, Ballaststoffe und Eiweiße in einem Produkt vorhanden sind. Und auch der Anteil an Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten wird gemessen.
"Der Nutriscore dient dazu, Lebensmittel miteinander zu vergleichen", sagt Serge Hercberg, der am Nutriscore mitgearbeitet hat. Ein Beispiel: "Der Nutriscore zeigt, welches Müsli im Vergleich zu anderen Müslis die bessere Bewertung hat. Es geht nicht darum, festzustellen, welches Produkt gesund ist und welches nicht."
Das bedeutet auch, dass Produkte mit Nutriscore D oder E nicht verboten sind - sondern, dass man die einfach nicht allzu oft essen sollte.
Kaum Auswirkungen
Der Effekt ist bisher nicht allzu spektakulär. Ein Ernährungswissenschaftler der VUB sagt, dass es noch keine starken Beweise dafür gebe, dass Menschen durch den Nutriscore Gewicht verlieren oder gesünder leben. Das Kaufverhalten habe sich kaum verändert.
Es reiche aber schon, um Todesfälle zu verhindern, zu dem Schluss kommen jedenfalls die Gründer des Nutriscore. Er sei ja auch nur eines von viele Puzzleteilen für eine gesunde Ernährung. Die Gründer des Nutriscore verweisen dabei auf Werbung für ungesunde Lebensmittel, wo man auch ansetzen könnte.
Vorbild für EU-Label
Der Nutriscore ist jedenfalls einfach zu verstehen? Und deshalb möchte sich jetzt offenbar die EU ein Beispiel daran nehmen. Ein europaweites Gesundheitslabel ist in Planung. Zwar scheiterte eine Lebensmittelampel vor einigen Jahren an der Gesundheitslobby, Wissenschaftler und medizinische Verbände fordern aber die Einführung eines Labels.
Und da sei der Nutriscore das beste System, das es aktuell gebe. Allerdings ist auch jetzt der Widerstand der Lebensmittellobby groß.
morgen/ale/km