Für Olivier Vandecasteele und seine Angehörigen gibt es endlich Hoffnung. Seit über einem Jahr sitzt der belgische Entwicklungshelfer in einem iranischen Gefängnis. Wegen angeblicher Spionage wurde er zu 40 Jahren Haft sowie 74 Peitschenhieben verurteilt.
Von Anfang an war klar, dass Vandecasteele wohl nicht zufällig inhaftiert wurde. In einem belgischen Gefängnis sitzt nämlich Assadollah Assadi, ein ehemaliger iranischer Diplomat, der 2021 von einem Antwerpener Gericht wegen der Vorbereitung eines terroristischen Anschlags zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde.
Vandecasteele gegen Assadi also. Im Juli vergangenen Jahres hatte die Kammer ein Abkommen verabschiedet, das einen Gefangenenaustausch mit dem Iran möglich machen sollte. Gegen den Deal hatten aber iranische Oppositionelle Beschwerde eingelegt. Der Verfassungsgerichtshof hatte das Abkommen erst noch auf Eis gelegt, am vergangenen Freitag dann aber die Klage ein für alle Mal verworfen. Und jetzt sei der Iran bereit, den Austausch vorzunehmen, sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums. Die Inhaftierung des iranischen Diplomaten sei ohnehin illegal gewesen.
In jedem Fall hoffe man jetzt, dass Bewegung in die Angelegenheit komme, so der Sprecher. Wie die RTBF berichtet, sei die Freilassung von Olivier Vandecasteele aber immer noch nicht sicher, da die iranische Opposition in Belgien noch nicht alle Rechtsmittel ausgeschöpft habe.
Roger Pint