Kein Grund zur Panik - wir haben alles im Griff. Der scheidende Premier und seine wichtigsten Minister gaben sich beruhigend. Auch die Finanzmärkte sollten wissen: Belgiens Staatsfinanzen laufen nicht aus dem Ruder. Auch wenn eine wirklich handlungsfähige Regierung weiter auf sich warten lässt.
Ein Anziehen der Konjunktur, geringere Ausgaben, weniger Zinslast als befürchtet und ein um etwa 4.8 Milliarden Euro höheres Steueraufkommen als 2009. Mit diesen Eckwerten gelang es, das Haushaltsdefizit für 2010 mit 4.6% gut 0.2% geringer ausfallen zu lassen als befürchtet.
Auch die Staatsschuld sei unter Kontrolle und bleibe mit 97.2% des BIP dann doch unter der magischen Marke der 100% des BIP.
Für Belgiens Industriekapitäne wie Albert Frère oder Etienne Davignon dennoch kein Grund sich zurückzulehnen. In einem offenen Brief an den scheidenden Premier drängten sie deshalb jetzt auf einen ernsthaften und brauchbaren Staatsetat 2011. Nur mit einem solchen Signal würden die beunruhigten Finanzmärkte wieder Vertrauen in Belgien gewinnen, so ihre Argumentation.
vrt/rkr - Bild: belga