Am 1. März fängt meteorologisch betrachtet der Frühling an. Astronomisch betrachtet ist das Frühjahr noch nicht da, das beginnt erst am 20. März. Dennoch stehen die Zeichen am Sternenhimmel schon auf Frühjahr. Dort kann man am Mittwochabend ein seltenes Spektakel sehen: Jupiter und Venus sind auf Rendezvous-Kurs, das heißt, ihre Umlaufbahnen kreuzen sich. Von der Erde aus wirkt das dann so, als ob die beiden ganz dicht in einer Linie stehen würden. Dabei liegt zwischen den beiden Planeten immer noch eine Distanz von circa einer Milliarde Kilometern.
Bei klarem Himmel wird das Schauspiel ohne Teleskop, mit bloßem Auge zu erkennen sein, weil beide Planeten so auffallend leuchten. Im Unterschied zu Sternen erzeugen Planeten aber kein eigenes Licht. Sie strahlen nicht von sich aus, sondern reflektieren das Licht der Sonne. Die Venus, die - obschon sie ein Planet ist - immer gerne als Morgen- oder Abendstern bezeichnet wird, kreist sehr nahe um die Sonne herum. Sie braucht nur neun Monate, um die Sonne zu umkreisen. Der Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems und reflektiert deshalb mehr Sonnenlicht als zum Beispiel der wesentlich kleinere Saturn.
Das Rendezvous von Venus und Jupiter ist ein wiederkehrendes Phänomen. Im Februar und März verschwinden die Wintersternenbilder nach und nach aus unserem Blickfeld. An deren Stelle treten die Frühlingssternenbilder. Am deutlichsten wird das am 20. März - dann befindet sich die Sonne genau im Frühlingspunkt, die Tag-und-Nacht-Gleiche tritt ein und damit beginnt auch astronomisch der Frühling.
Venus und Jupiter sind sozusagen die Frühlingsboten unter den Himmelskörpern. In den letzten Februar-Tagen nähern sich die beiden sichtbar an. Im März wird der Sternenhimmel von diesen beiden hellsten Planeten im Westen dominiert: Die Venus steigt weiter am Himmel nach oben und scheint in den kommenden Monaten immer heller als "Abendstern" am Himmel. Am hellsten scheint sie am 7. Juli.
Der Jupiter sinkt im Laufe der nächsten Wochen immer weiter Richtung Horizont ab, bis er zunächst verschwindet und erst Ende Mai wieder auftaucht.
meuse/frankfurterrundschau/ardalpha/sh