Marc Leemans gehört irgendwie "dazu". Seit er 2012 den Vorsitz der christlichen Gewerkschaft CSC von Luc Cortebeek übernahm, ist er einer der wichtigsten Akteure des Sozialen Dialogs in Belgien und eins der Gesichter bei jeder größeren Gewerkschaftskundgebung, die sich gegen die Sozial- oder Arbeitsmarktpolitik gleich welcher Regierung richtet. Zumal die CSC ja nach wie vor die größte Arbeitnehmerorganisation des Landes ist.
Leemans galt immer als eine eher besonnene Stimme am Verhandlungstisch, zugleich aber auch als ein gewiefter Stratege.
Bei der CSC wird der Präsident auf unbestimmte Zeit eingesetzt. Letztlich entscheidet er also selbst, wann er abtritt. Leemans hat diese Entscheidung jetzt für sich getroffen. Am kommenden Sonntag wird er 62 Jahre alt. Ende des Jahres soll also Schluss sein.
Jetzt wird ein internes Verfahren angestoßen, um einen Nachfolger zu finden. Das muss man sich nicht wie einen klassischen Wahlkampf vorstellen. Vielmehr ist es so, dass die CSC im Rahmen von diversen Konsultationsrunden nach einem geeigneten Kandidaten sucht. Diese Person sollte möglichst so konsensfähig sein, dass der "Allgemeine Rat" der CSC ihr dann auch seinen Segen gibt.
In diesem Gremium tagen 500 Vertreter aller Sektor-Organisationen. Dieser Prozess soll vor den Sommerferien abgeschlossen sein.
Roger Pint