Seit dem 24. Februar vergangenen Jahres sitzt der belgische Entwicklungshelfer Olivier Vandecasteele unter widrigsten Bedingungen in einem Gefängnis nahe der iranischen Hauptstadt Teheran. Ihm wurde unter anderem Spionage zur Last gelegt.
In einem Schauprozess wurde er zu 40 Jahren Haft verurteilt und obendrauf noch zu 74 Peitschenhieben. "Allein diese Strafe wird er vielleicht nicht überleben", sagte die Schwester von Vandecasteele vor einigen Tagen. Schon jetzt sei ihr Bruder gesundheitlich schwer angeschlagen.
Belgien bemüht sich seit Monaten um die Freilassung von Olivier Vandecasteele. Es wurde sogar schon ein Abkommen verabschiedet, das einen Gefangenenaustausch mit dem Iran möglich machen würde. Der Vertrag wurde aber durch den Verfassungsgerichtshof bis auf weiteres ausgesetzt. Wahrscheinlich Mitte nächster Woche soll sich der Gerichtshof erneut zu dem Text aussprechen.
Ihrem iranischen Amtskollegen gegenüber habe sie erneut nachdrücklich die Freilassung von Vandecasteele gefordert, erklärte Außenministerin Hadja Lahbib auf Twitter. Auch habe sie noch einmal die Menschenrechtslage im Iran angesprochen. Zugleich plädierte sie für die Aufrechterhaltung des Dialogs zwischen beiden Ländern.
Roger Pint