Hintergrund ist ein öffentliches Bekenntnis eines Mannes aus Limburg. Der Mann behauptete in einer Radiosendung, in den 50er Jahren von Schwestern des St. Vincentius-Hauses in Zelem in der Nähe von Diest sexuell missbraucht worden zu sein.
Der Mann kam als Fünfjähriger in das Heim, weil seine alleinstehende Mutter mit elf Kindern überfordert war. Der Missbrauch soll sich in den Jahren 1957 bis 1959 zugetragen haben, als das mutmaßliche Opfer zwischen zehn und zwölf Jahre alt war.
Mit zwölf Jahren durfte der Junge in den Ferien nach Hause. Damals erzählte er seiner Mutter von den Vorfällen. "Sie ging zur Polizei, aber niemand reagierte", sagte er im VRT-Radio. Er ging jetzt an die Öffentlichkeit, weil letzte Woche mögliche Missbrauchsfälle durch Klosterschwestern in Kortrijk ans Tageslicht kamen.
Seit den 1970er Jahren ist St. Vincentius kein Waisenhaus mehr. In dem Gebäude befinden sich jetzt ein Seniorenheim und die Büros der VoG St. Vincentius, die sich heute der Jugendhilfe verschrieben hat. Die VoG zeigte sich schockiert. Die Kongregation der Klosterschwestern äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen.
vrt/rkr/km - Bild: vrt