Die Polizeigewerkschaften haben am Freitag vor den Wohnsitzen mehrerer föderaler Minister demonstriert. Es geht um Mittelstandminister David Clarinval (MR), Arbeits- und Wirtschaftsminister Pierre-Yves Dermagne (PS) und Verkehrsminister Georges Gilkinet von Ecolo.
Die Polizisten sind seit Monaten unzufrieden, weil eine geplante Lohnerhöhung zeitlich gestaffelt wird und die günstige Regelung für das Laufbahnende ausläuft. Nach Gewerkschaftsangaben haben Clarinval und Dermagne zugesagt, bei den Haushaltsberatungen im März für die Lohnerhöhung an einem Stück einzutreten. Gilkinet habe die Forderungen lediglich ein weiteres Mal zur Kenntnis genommen.
Die Wut der Polizisten richtete sich bisher vor allem gegen die flämischen Liberalen. Premier De Croo und Justizminister Van Quickenborne hatten trotz mehrfacher Protestaktionen immer wieder betont, dass sie die Beschlüsse nicht mehr nachverhandeln werden. Auch Innenministerin Verlinden (CD&V) ist regelmäßig Zielscheibe der Kritik. Sie war im vergangenen Jahr federführend an den Verhandlungen zu den Gehaltserhöhungen beteiligt, musste dann aber bei den Haushaltsberatungen akzeptieren, dass die Erhöhungen gestaffelt werden.
belga/sh