Die Beschäftigungsrate in Belgien ist zu niedrig. Sprich: Zu wenige Menschen im arbeitsfähigen Alter sind tatsächlich erwerbstätig. Und das gilt besonders für ältere Semester. Pensionsministerin Karine Lalieux will da jetzt die Daumenschrauben ansetzen: Unternehmen, die nicht genügend Über-60-Jährige beschäftigen, sollen nach den Plänen der PS-Politikerin bestraft werden. Konkret soll ihnen dann eine Geldbuße auferlegt werden können. Der "Erlös" würde dann in die Rentenkasse fließen.
"Was wird das doch schon wieder für einen bürokratischen Aufwand mit sich bringen", empörte sich sinngemäß Danny Van Assche, Geschäftsführer des flämischen Selbständigenverbandes Unizo. "Da werden die Unternehmen also Statistiken produzieren und Nachweise liefern müssen, und obendrein droht ihnen auch noch eine Geldbuße: Nicht nachvollziehbar, das Ganze", sagte Van Assche in der VRT.
Auch einige Koalitionspartner haben schon Bedenken an den Plänen der Pensionsministerin geäußert. Die Vivaldi-Partner sollen in dieser Woche über die Vorschläge beraten.
Roger Pint