Einkaufen in den Casino-Supermärkten in Frankreich wird teurer - am Wochenende im Vergleich zu den Wochentagen von Montag bis Freitag. Im Durchschnitt um 14 Prozent verteuern sich die Waren am Samstag und Sonntag. Bei Körperpflegeartikeln oder bestimmten Markenartikeln müssen die Kunden bis zu 30 Prozent mehr bezahlen.
Casino rechtfertigt das mit steigenden Einkaufspreisen, höheren Energie- und Personalkosten, weil an den Wochenenden zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden.
In Belgien scheint diese "kreativen" Lösung noch kein Thema. Colruyt und Delhaize haben nach eigener Aussage kein Interesse daran. Der einfache, aber einleuchtende Grund: Discounter wie Colruyt führen untereinander einen harten Wettbewerb um die günstigsten Preise - da würde das Zwei-Preise-Modell eher schaden als nutzen, weil die Kundschaft dann zur Konkurrenz abwandern würde.
Und Delhaize hat auch abgewunken - die steigenden Kosten lassen sich anders und kundenfreundlicher auffangen, dazu tragen schon die größeren Umsätze an den Wochenenden bei, wie es heißt.
Rechtlich gesehen wäre es möglich, denn Einzelhändler dürfen ihre Preise frei gestalten. Es gibt auch eine Reihe von Branchen, in denen unterschiedliche Preise an verschiedenen Wochentagen völlig normal und akzeptiert sind: Flug- und Bahntickets, Theatertickets und Kinokarten oder Hotelübernachtungen kosten nicht an jedem Wochentag das gleiche.
lm/sh/km