Aus den Zahlen des grenzüberschreitenden Stromhandels gehe hervor, dass Belgien 2022 der größte Netto-Stromexporteur nach Frankreich gewesen ist, die Exporte hätten sich im Vergleich zum Jahr davor fast vervierfacht, so die Wirtschaftszeitung.
Das Nachbarland war massiv auf Elektrizitätsimporte angewiesen in diesem Zeitraum wegen großer Probleme mit seinen Kernkraftwerken. Die Stromsituation sei außerdem durch eine geringere Stromproduktion aus Wasserkraftwerken weiter verschärft worden.
Deutschland wiederum musste wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine und der daraus folgenden Sanktionen gegen russische Energieträger seine Gasversorgung stark umstellen. Dabei hat es sich maßgeblich auch auf Erdgasimporte über Belgien verlassen. Die größten direkten Gaslieferanten 2022 seien zwar nach wie vor Norwegen und Russland gewesen, aber laut den deutschen Statistiken sei Belgien bei der Gasversorgung des östlichen Nachbarn auf Platz drei gelandet, noch vor den Niederlanden.
Belgien sei das wichtigste Transitland für Gas gewesen mit 13 Mal höheren Volumen als 2021. Entscheidend seien dafür einerseits die Terminals für die Anlieferung von Flüssiggas per Schiff gewesen und andererseits die unterseeischen Pipelines aus dem Vereinigten Königreich und Norwegen, die Gas für Deutschland zunächst nach Zeebrugge pumpen.
Boris Schmidt