In allen Haftanstalten des Landes sind die Gefängniswärter am Dienstagabend in einen 24-stündigen Streik getreten. Dazu aufgerufen haben die drei großen Gewerkschaften des Landes.
Die Wärter streiken für höhere Löhne und ein komplettes 13. Monatsgehalt als Jahresendprämie.
Die für Beamtenangelegenheiten zuständige Ministerin De Sutter zeigte Verständnis für die Forderung der Streikenden. Sie will sich bei der nächsten Haushaltskontrolle dafür einsetzen, dass mehr Mittel für die Personalkosten im Gefängniswesen vorgesehen werden. Sie räumte allerdings ein, dass der föderale Haushalt durch die Corona-Pandemie und die Energiekrise besonders unter Druck stehe.
In den belgischen Gefängnissen kommt es immer wieder zu Streiks. Allein im vergangenen Jahr gab es 17 landesweite Arbeitsniederlegungen. Nach Ansicht der zentralen Aufsichtsbehörde für das Gefängniswesen wurden dadurch die Rechte der Gefangenen stark beschnitten. Vor allem Besuche, der tägliche Hofgang oder sonstige Aktivitäten mussten in Folge der Streiks immer wieder ausfallen.
vrt/sh