"Heute ist in der Tat die Vize-Vorsitzende des ukrainischen Parlaments, Olena Kondratiuk, in Brüssel anwesend." Nicht ohne Stolz verrät Patricia Creutz, wen sie zur Debatte im Benelux-Parlament über eine engere militärische Zusammenarbeit geladen hat. Creutz findet, dass Kondratiuk als Gast sehr gut passt. Sie verdeutliche für Creutz den starken Willen, etwas für ihr Land zu tun, auch oder gerade im Angesicht des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Kennengelernt hatte Creutz Kondratiuk auf einer Konferenz in Riga. Dort war Kondratiuk als Gastrednerin aufgetreten und hatte Creutz sofort begeistert. Nach der Konferenz stellte sich die Eupenerin an die Tür des Presseraums, in dem Kondratiuk Journalisten Frage und Antwort stand. "Zur Mitarbeiterin von Kondratiuk habe ich gesagt: Ich bin die Präsidentin des Benelux-Parlaments, und ich möchte unbedingt mit Frau Kondratiuk sprechen", erinnert sich Creutz. Und so kamen die beiden Frauen zusammen.
Von der Anwesenheit der ukrainischen Parlaments-Vizepräsidentin in Brüssel, wo sie neben dem Benelux-Parlament noch mehrere andere Treffen hat, erhofft sich Creutz auch, dass der Krieg in der Ukraine weiter im Bewusstsein der Menschen bleibe. "Der Krieg dauert nun schon viele Monate. Und meine Sorge ist, dass die Menschen müde werden", sagt Creutz. Doch vergessen dürfe man den Krieg nicht. Das Benelux-Parlament unterstützt die Ukraine in dem Maße, wie es dem Parlament möglich ist.
Dass die Sitzungen des Benelux-Parlaments am Freitag und Samstag in Brüssel gleichzeitig auch ihre letzten Sitzungen als Vorsitzende des Gremiums sind, bringt Creutz gar nicht selbst zur Sprache. Erst auf Nachfrage schaut sie zurück: "Zu Beginn war es natürlich nicht einfach als interparlamentarischer Rat zu funktionieren, Corona war noch sehr präsent", erinnert sich Creutz dann. Zwei Konferenzen, die in Eupen stattgefunden haben, fand sie "ganz toll": einmal eine Konferenz zum Thema Fake-News, und dann noch eine Konferenz "zu den Flutkatastrophen, die wir gekannt haben unter dem Thema: Wasser stoppt nicht an Grenzen".
Ab Januar wird Patricia Creutz dann wieder Vize-Präsidentin sein. "Und es wird mir natürlich eine große Freude und Ehre sein, die Kollegen der Niederlande zu unterstützen."
Kay Wagner
Wozu das ganze ? Bekommt die Ukraine eine Patrone mehr ? Oder wird Russland geschwächt ? Konkrete Hilfe für die Ukraine ist besser wie schöne Worte.
Keine Sorge. Der Krieg bleibt im Bewusstsein bei jedem Einkauf im Supermarkt. Dazu bedarf es keiner Sensibilisierung.
Hier geht es mehr um Gefühle, anstatt um konkrete Problemlösung. Emotionale Verblendung nennt man das. Politik und Gefühle sind eine gefährliche Mischung. Und das kann böse enden.