Wie man seinen Kaffee trinkt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Klein und schwarz oder mit aufgeschäumter Milch? Mit Zucker oder doch lieber Süßstoff? Gebrüht im italienischen Kaffeeautomaten oder doch durchs Pad gepresst? Wieder in Mode gekommen ist ja auch der von Hand aufgegossene Filterkaffee - oder darf's vielleicht doch die Nespresso-Kapsel sein? Wenn Sie Anhänger der Kaffee-Kapsel sind, aber andererseits ein Herz für die Umwelt haben, dann können Sie jetzt aufatmen: Ab dem kommenden Jahr können die Kaffee-Kaspeln in den Blauen Sack für Metall, Plastik und Getränkekartons gegeben werden.
Fost Plus, das Unternehmen, das hinter diesen Blauen Säcken steckt, hat dafür in Zusammenarbeit mit Nespresso ein Recycling-System entwickelt. Die Kapseln werden eingesammelt, damit sie nicht mehr mit dem Restmüll einfach entsorgt werden, sondern wiederverwertet werden können. Und das Gute ist: Auch die Konkurrenz hat sich diesem Recycling-System angeschlossen, also auch die Kaffee-Kapseln von anderen Herstellern dürfen ab dem 1. Januar in den Blauen Sack.
Um das Verfahren zu entwickeln, haben Fost Plus und Nespresso einige Jahre gebraucht. Im übrigen hat Nespresso schon vor mehr als zehn Jahren ein eigenes Sammelprogramm gestartet, seitdem können Verbraucher die Kapseln zurückgeben - theoretisch, in der Praxis kam so gerade mal ein Drittel zurück. Dass das Recyceln so kompliziert ist, liegt daran, dass die Kaffee-Kapseln aus verschiedenen Materialien bestehen: zum einen aus Aluminium und zum anderen aus verschiedenen Kunststoffen wie zum Beispiel Polypropylen. Das muss ein Sortiersystem erkennen und trennen können, dazu mussten die Annahmestellen technisch umgerüstet werden.
Andererseits lohnt sich der Aufwand: Es handelt sich um wertvolle Rohstoffe, die sinnvollerweise wieder in den Produktionskreislauf zurück sollten, statt auf der Müllkippe oder in der Müllverbrennung zu landen. Immerhin sollen so im ersten Jahr etwa 4.500 Tonnen Kaffee-Kapseln eingesammelt werden, anschließend werden die Materialien von deutschen und niederländischen Partnern gekauft und wiederverwertet.
vrt/sh