Demnach beziehen sich die Vorwürfe, die gegen den PS-Politiker erhoben werden, auf einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren.
Vor diesem Hintergrund liess der PS-Vorstand in Brüssel in einem Kommuniqué verlauten, die Partei fühle sich hinters Licht geführt.
Der Fall des Ex-Bürgermeisters von Charleroi, Jacques Van Gompel erschüttert nach wie vor die Wallonie und insbesondere die Parti Socialiste. Dies spätestens, seit die Justiz von Charleroi nähere Einzelheiten über die Affäre bekannt gegeben hat. Zunächst hatte es geheißen, Van Gompel habe mögliche Gerichtsklagen gegen die Stadt Charleroi abwenden wollen. So habe er versucht, Entscheidungen des seit Monaten angeklagten Ex-Schöffen De Spiegeleer im Nachhinein zu regularisieren; hierbei habe er sich allerdings der Urkundenfälschung schuldig gemacht. Nach Angaben der zuständigen Staatsanwältin reichen die Vorwürfe gegen Van Gompel jedoch viel weiter. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand müsse man von Unregelmässigkeiten ausgehen, die sich mindestens über die letzten zehn Jahre erstreckt haben. Hier geht es im wesentlichen um die Manipulation öffentlicher Aufträge mit dem Ziel, diverse Vereinigungen versteckt zu unterstützen. In Brüssel reagierte der PS-Vorstand mit Bestürzung auf die neuen Entwicklungen. Es gelte zwar nach wie vor die Unschuldsvermutung. Man müsse jedoch davon ausgehen, dass die PS-Führungskräfte von Charleroi der Parteispitze vor einigen Monaten gewisse Tatsachen vorenthalten hätten. Insofern sei man hinters Licht geführt worden. PS-Chef Elio Di Rupo rief per Kommuniqué alle Beteiligten dazu auf, der Justiz bei ihren Ermittlungen behilflich zu sein.
Wie verlautete will der wallonische PS-Innenminister Philippe Courard eine externe Rechnungsprüfung in Auftrag geben, um das Finanzgebaren in der Stadt Charleroi von aussenstehenden Experten eingehend prüfen zu lassen.
Nach der Verhaftung des Bürgermeisters von Charleroi laufen die Ermittlungen auf Hochtouren
Nach der Inhaftierung des Bürgermeisters von Charleroi, Jacques Van Gompel am vergangenen Freitag haben die Justizbehörden nähere Einzelheiten zu dem Fall bekannt gegeben.