Honorarkonsuln sind in der Regel ehrenamtlich tätig. Sie vertreten die Interessen eines bestimmten Staates, sind aber - anders als Berufsdiplomaten - oft Bürger des Landes, in dem sie tätig sind. Und doch genießen sie ähnliche Schutzmaßnahmen wie das "normale" diplomatische Corps. Und genau das sorgt offensichtlich für Missbräuche aller Art. Das hat das Internationale Konsortium von Investigativjournalisten aufgedeckt, dem in Belgien die Medienhäuser De Tijd, Le Soir und Knack angehören.
Weltweit seien demnach mindestens 500 solcher Honorarkonsuln ins Zwielicht geraten. "Und die Liste der Vorwürfe ist lang", sagte in der VRT Lars Bové, Journalist bei der Zeitung De Tijd. "Das geht von Steuerskandalen über Waffenschmuggel bis hin zu Terrorfinanzierung.
Auch in Belgien gebe es rund ein Dutzend problematische Fälle. Gemeint sind also Personen, die im Ausland als belgischer Honorarkonsul auftreten. Einige von ihnen stehen unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung.
Das Außenministerium warnte vor voreiligen Schlüssen. Ins Zwielicht gerate man mitunter schnell und unbegründet. Die belgischen Behörden reagierten aber sofort, wenn ein Honorarkonsul strafrechtlich verurteilt werde.
Roger Pint