Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gilt die dringende Empfehlung, bei Erkältungssymptomen zu Hause zu bleiben. Dennoch sind viele Beschäftigte laut der Studie weiterhin krank im Büro oder im Betrieb erschienen: 35 Prozent der Befragten. 15 weitere Prozent haben ebenfalls krank weiter gearbeitet, allerdings im Homoeoffice.
Die Befragung bezog sich auf das letzte halbe Jahr. Bei den Erkrankungen ging es in den meisten Fällen um Erkältungen, Kopfschmerzen oder Migräne. Aber auch mit Rückenschmerzen, Bauchschmerzen oder sogar Fieber haben sich Arbeitnehmer ins Büro oder an den heimischen Schreibtisch geschleppt.
Häufigste Motivation ist das schlechte Gewissen: Viele der Befragten gaben an, dass sie den Kollegen nicht mehr Arbeit zumuten wollen. Ein anderer Aspekt ist, dass Arbeit liegen bleibt, und auch damit fühlen sich viele Arbeitnehmer nicht wohl.
Frauen gehen der Umfrage zufolge etwas häufiger krank zur Arbeit als Männer. Frauen sind offenbar anfälliger für Schuldgefühle und sorgen sich mehr um ihre Kollegen. Das bestätigen auch Arbeitspsychologen, die sich mit dieser Studie auseinandergesetzt haben.
Es gibt auch einen Unterschied zwischen den verschiedenen Altersgruppen: Jüngeren Arbeitnehmern bis 35 fällt es schwerer, sich von der Arbeit abzumelden als ihren Kollegen über 50. Unter den jüngeren Mitarbeitern ist offenbar das Gefühl stärker ausgeprägt, dass ihr Chef das von ihnen erwartet. Das hat wahrscheinlich mit der mangelnden Erfahrung zu tun und mit der Furcht, etwas falsch zu machen und in Ungnade zu fallen.
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