Annemie Turtelboom liegt seit einiger Zeit schon der Bericht von zwei Kriminologen vor, die sich mit dem Phänomen der Radikalisierung und daraus erwachsenden Risiken von terroristischen Anschlägen beschäftigt.
In diesem Bericht sind auch Empfehlungen enthalten um einer solchen Entwicklung entgegen zu wirken. Eine dieser Empfehlungen ist die Nutzung des Vereinslebens um einer Radikalisierung von Jugendlichen etwas entgegen zu stellen.
In Sportvereinen und Co. Radikalisierung entgegen wirken
Immer häufiger entwickeln Jugendliche einen Hang zum Radikalismus, weil sie abgesondert praktisch im stillen Kämmerlein über das Internet mit solchem Gedankengut konfrontiert werden. Lehrer oder Trainer in Sportvereinen sollen deshalb, wenn ihnen ein entsprechendes Verhalten bei Jugendlichen auffällt, aktiv werden und einem solchen Verhalten entgegen wirken.
Lehrer sollen auch bei auffälligen Bemerkungen von Jugendlichen, die nicht in deren normales Verhaltensbild passen, das Gespräch mit diesen Schülern suchen. Ändert das nichts am Verhalten der Jugendlichen, dann soll die Polizei eingeschaltet werden.
Bildung: Kein Ressort der Innenministerin
Die scheidende Innenministerin ist sich schon bewusst, dass ihr Wunsch Schulen oder das Vereinsleben in den Kampf gegen eine Radikalisierung von Jugendlichen einzubinden, nur durch eine Kooperation mit den Gemeinschaften des Landes möglich ist.
Bildung und Jugend sind Politikbereiche, die in die Zuständigkeiten der Gemeinschaften des Landes fallen. Deshalb ist Turtelboom auch nach eigenen Angaben damit beschäftigt mit den Gemeinschaften des Landes zu prüfen wie man ihre Initiative konkret anpacken und umsetzten kann.
Wenn die scheidende Innenministerin jetzt sogar Schulen oder Sportvereine im Kampf gegen Radikalisierung glaubt einsetzen zu müssen, dann kann man sich die Frage stellen, ob wir uns denn Sorgen wegen möglicher Terroranschläge in Belgien machen müssen.
Terrorgefahr in Belgien?
Nach Angaben der scheidenden Innenminister kann derzeit keine Rede von einer Bedrohung des Landes durch Terrorpläne sein. Kein Vergleich, so Turtelboom mit dem, was die Menschen etwa in Brüssel zu Weihnachten 2008 erlebten. Damals wurden drastische Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um möglichen Anschlägen von denen die Geheimdienste glaubten, dass sie zu Weihnachten verübt werden könnten, vorzubeugen.
Doch auch wenn derzeit keine akute Bedrohung in Belgien besteht, könne dies nicht bedeuten, dass man einen Anschlag in Belgien völlig ausschließen kann, sagt die Ministerin. Man will wachsam bleiben und in diese Richtung geht dann nach Angaben von Annemie Turtelboom auch ihre Initiative, um Schulen im Kampf gegen eine Radikalisierung von Jugendlichen einsetzen zu wollen.
Bild:belga