SPGE - das ist auf Deutsch in etwa die Öffentliche Wasserverwaltung. Sie befasst sich vor allem mit der Abwasserentsorgung. Dabei ist sie zuständig von der Kanalisation über die Kläranlage bis hin zum Schutz der Wasserentnahmestellen.
"Die SPGE macht die Koordination und die Finanzierung des Wassersektors - vor allem der Abwässer. Wir koordinieren den Wassersektor und sorgen für die angepasste Wasserentsorgung und das für die ganze Wallonische Region. Das sind die zwei Aufgaben, die wir haben", erklärt Samuel Hardy von der SPGE.
Individuelle Klärsysteme
Wie diese Tätigkeit aussehen kann, hat der ein oder andere dieses Jahr erlebt. Seit Januar stieg der Preis für das Wasser in den Haushalten, die ihr Abwasser selber reinigen. Es handelt sich um Besitzer eines individuellen Klärsystems. Die mussten früher, wenn sie in einer autonomen Zone lagen, den TKAR - den tatsächlichen Kostenpreis für die Abwasserreinigung - nicht zahlen.
"Wir haben aber leider festgestellt, dass nur wenige Leute ihr System richtig pflegen und entleeren. Deswegen wurde die öffentliche Verwaltung angepasst. Seit dem 1. Januar 2022 müssen alle Besitzer eines individuellen Klärsystems den TKAR auch bezahlen."
Umwelt schützen
Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet das zusätzliche Ausgaben in Höhe von circa 175 Euro. Dafür unterstützt die SPGE die Haushalte bei der Wartung und Entleerung der Systeme. Mehr kostet es also nur den, der sein System vorher nicht gewartet hat. "Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle individuellen Klärsysteme auch wirksam sind. So schützen wir gemeinsam die Umwelt." Dafür muss jeder Besitzer eines solchen Klärsystems die Anlage bei der Gemeinde melden und einen Wartungsvertrag abschließen.
In der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat beispielsweise die Gemeinde Amel keinen Vertrag mit der SPGE. Amel kümmert sich selber um sein Abwasser. Und auch darüber hinaus sind wenige Bürger von der Regelung betroffen.
"In der Wallonischen Region sind ungefähr 20.000 Haushalte davon betroffen. Das sind mehr oder weniger einer auf hundert Haushalte. In der Deutschsprachigen Gemeinschaft sind es 1.300, also drei auf hundert." So zieht die SPGE also manche Stellschrauben an, um die Sauberkeit unseres Wassers zu gewährleisten - und das in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Wasserversorgern.
Christoph Heeren