Die finanzielle Unterstützung habe in vielen Fällen ihr Ziel verfehlt, die Familien nur für ihre Energie-Mehrausgaben zu kompensieren, stattdessen sei ein Großteil davon auf Sparbüchern gelandet. Die drei großen Energieunterstützungsmaßnahmen sind die Ausweitung des Sozialtarifs, die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Elektrizität und die Energieschecks.
Von diesen drei Maßnahmen hätten zwei nicht die geplante Wirkung: Insbesondere die Einsparungen durch die Mehrwertsteuersenkung auf Gas und Elektrizität sei in Sparguthaben umgewandelt worden. Das Gleiche gelte für Energieschecks. Beide seien deshalb für eine Durchschnittsfamilie schlicht unnötig, und für höhere Einkommen gelte das umso mehr, so die Schlussfolgerung der Experten.
Nur die Ausweitung des Sozialtarifs habe sich als effektiv erwiesen, sprich den gewünschten Effekt gezeigt. Das Geld, das finanziell gefährdete Familien durch den vergünstigten Tarif übrig gehabt hätten, sei mehrheitlich in andere Konsumausgaben geflossen.
Als Grund sehen die Macher der Studie zu hoch eingeschätzte Energieausgaben für die Haushalte: Zwischen Mai und Juli habe ein belgischer Durchschnittshaushalt 170 Euro pro Monat für Energie bezahlt. Das sei viel weniger als die Summe, von der die Regierung ausgegangen sei, als sie die Energieunterstützungsmaßnahmen beschlossen habe. Ursache für die Fehleinschätzung sei, dass viele Haushalte noch feste Energieverträge gehabt hätten oder andere Energiequellen als Gas zum Heizen verwendeten, zum Beispiel Heizöl.
Boris Schmidt
Sonderbar, ich habe bis heute noch nichts bekommen, weder beim Strom noch den angeblichen Scheck für das Heizöl, und ich habe nur eine sehr kleine Rente. Wäre besser gewesen, wenn das Geld nur bis zu einer bestimmten Höchst Grenze befürwortet würde, dann wäre diese Diskussion nicht nötig gewesen
Wenn diese Studie eins ganz deutlich zeigt, dann wie man Studien so macht dass das Resultat einem gefällt und was Studien im Grunde wert sind.
Das liegt an der Gießkanne. Haushalte, die einen laufenden Energievertrag mit fixen Preisen haben, zahlen durch die VAT-Senkung weniger für ihre Energierechnung als vor der Krise. Und haben durch die indexierten Gehälter ggf. mehr Geld zur Verfügung. Bei Haushalten, die keinen fixen Energiepreis haben, z.B. nach einem Umzug oder weil der Vertrag ausgelaufen ist, haben sich die Energiepreise trotz VAT-Senkung und Heizprämie verdreifacht. Unser Vormieter hat EUR 250 (mit normaler VAT) für Gas und Strom gezahlt; auf Basis seines Verbrauchs will ENGIE jetzt Abschlagszahlungen von EUR 900 (und das trotz VAT-Senkung)...
Die Gießkanne hat zu viele Haushalte bedient. Es wäre besser gewesen, den Inhalt dieser Gießkanne auf die 20 Prozent auszuschütten, die nun wirklich bedürftig sind. 80 Prozent der Bevölkerung braucht diese Almosen wirklich nicht. Aber die Politiker gehen jetzt schon auf Stimmenfang bezüglich der nächsten Wahlen. Erbärmlich!!!