Nun können auch die Belgier direkt bei dem Internetriesen bestellen. Das erste Produkt, das in Belgien bei Amazon bestellt wurde, war ein Tee - gekauft bei einem belgischen Anbieter. Amazon hatte zuvor versprochen, belgischen Händlern und belgischen Produkten eine Plattform zu geben. Wenn man auf die Startseite geht, dann sieht man dort auch tatsächlich sofort ein Fenster, über das man mit einem Klick in einen Bereich gelangt, der für belgische Onlinehändler reserviert ist.
Dahinter stecken wohl vor allem marktwirtschaftliche Überlegungen: Zum einen ist der Einzelhandel in Belgien wohl zu einer Aufholjagd im Internethandel gestartet. Allein im letzten Jahr wurden in Belgien 6.000 Onlineshops gegründet - zumindest nach Angaben von Amazon. Wenn man nur einen Teil davon unter einem Dach vereinen kann, dann nutzt das natürlich großen Verkaufsplattformen wie Amazon, aber auch die kleinen Anbieter profitieren von dem viel größeren Radius, den sie dadurch auf einen Schlag haben.
Und auch die Kunden sollten davon profitieren. Amazon hat in den letzten Jahren analysiert, was die Belgier über die Nachbarländer Frankreich, Deutschland und die Niederlande so alles bestellt haben. Dabei kam heraus, dass es eine wachsende Nachfrage nach lokalen Produkten gibt. Diesen Trend greift Amazon auf: Indem es belgischen kleinen und mittleren Unternehmen eine größere Plattform bietet, trifft es genau auf die Bedürfnisse seiner Kundschaft in Belgien.
Amazon tritt in Belgien unter "amazon.com.be" auf. Das hat den Grund, dass die Domain "amazon.be" bereits vergeben ist an eine Versicherungsgesellschaft. Aber Amazon ist guter Dinge, dass der etwas umständlichere Name kein Hindernis ist. Schließlich haben bisher die Kunden auch den Weg über die niederländische oder die deutsche oder die französische Webseite gefunden.
demorgen/sh