Wegen der vorübergehenden Schließung des Flughafens Charleroi hat die Polizei am Mittwochmorgen die Zufahrtswege zum Airport abgesperrt. Alle Fahrzeuge werden kontrolliert. Nur, wer gelandete Passagiere abholen will, wird durchgelassen.
Ryanair, die größte Fluggesellschaft in Charleroi, hat alle Flüge für Mittwoch abgesagt. Den betroffenen Passagieren wird ein neues Ticket angeboten oder der Flugpreis zurückerstattet. Der Reiseveranstalter Tui hat alle seine Flüge von Charleroi nach Zaventem verlegt.
Vorabkommen muss noch Mitarbeitern vorgelegt werden
Nach einem Treffen am Dienstagabend waren die Gewerkschaften CGSLB, CSC und FGTB zu einer vorläufigen Einigung mit der Flughafenleitung, beziehungsweise mit der für die Sicherheit zuständigen Unterabteilung BSCA Security, gekommen. Das haben die Gewerkschaften in der Nacht in einem gemeinsamen Kommuniqué mitgeteilt.
Auslöser des zweitägigen Streiks war die Entscheidung von BSCA Security, die Sicherheitskontrollen der Passagiere am Flughafen Charleroi zukünftig an zwei Sicherheitsfirmen zu vergeben. Bislang ist nur eine Firma, "Security Masters", dafür zuständig.
Deren Personal befürchtet, dass die Beauftragung einer zweiten Firma zu verschärftem Wettbewerb, mehr Arbeitsdruck und letztlich zu Arbeitsplatzverlusten führen könnte. Aus Protest legten die Angestellten von "Security Masters" deshalb die Arbeit nieder. BSCA Security ihrerseits hatte mehrfach versichert, dass es keine negativen Folgen für die Arbeitnehmer geben werde.
Vermittlung des zuständigen Ministers
Nach Vermittlung und unter Beteiligung des wallonischen Flughafenministers Adrien Dolimont ist nun aber eine vorläufige Einigung erreicht: Demnach behält "Security Masters" das Monopol für die Sicherheitskontrollen in Charleroi. Zumindest bis 2025.
Nur wenn bis dahin die Passagierzahlen weiter steigen, soll eine zweite Sicherheitsfirma zugelassen werden. Der Entwurf dieser Übereinkunft muss nun noch den Gewerkschaftsmitgliedern vorgelegt werden.
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