Wie machen Discounter wie Aldi das? Indem sie keinen Cent Gewinn damit machen. Das sagt jedenfalls die Flämische Bäckervereinigung. Und dafür hätten Discounter einen guten Grund. Laut Eddy Van Damme von der Bäckervereinigung gibt es zwar Qualitätsunterschiede. Aber selbst dann sei der Preis noch zu niedrig, um damit Gewinn zu erzielen. Für ihn sind das Köder. Jemand, der in den Supermarkt geht, um Brot zu kaufen, gehe nicht wieder raus, ohne noch etwas anderes zu kaufen. Mit dem Gewinn, den Supermärkte und Discounter mit diesen und anderen Produkten erzielen, bezahlen sie die Fixkosten.
Das sei eigentlich unlauterer Wettbewerb. Ein Bäcker hat nur das, was er backt, um die Kosten zu decken. Aber ihr Ansatz funktioniert. Der Flame kauft schon jetzt häufiger Brot im Supermarkt als in der Bäckerei, so Van Damme.
Kampf um Kunden
Brot ist also eine Waffe im Kampf um den Kunden. Das hat die Colruyt-Pressesprecherin Hanne Poppe der Zeitung Het Nieuwsblad bestätigt. Demnach hat Colruyt Untersuchungen durchgeführt, die zeigen, dass Brot eines der Produkte ist, die die Kaufentscheidung der Verbraucher bestimmen.
Gerade wegen dieser Bedeutung verfügt die Kette seit Anfang dieses Jahres sogar über eine eigene Großbäckerei, die jetzt eine der größten industriellen Bäckereien Belgiens ist. Laut Poppe beschäftigt sie 325 Mitarbeiter und stellt frisches Brot, Brötchen und Konditoreiwaren für die Kette her. In den Ketten werden dann tausende Brote verkauft. Da kann die kleine Bäckerei durch Mengenvorteile nicht mithalten.
Preisspirale
Dass die Discounter und Supermärkte ihre Brotpreise noch weiter sinken lassen, ist unwahrscheinlich. Laut Kathou Wagemans vom Verband der Großbäckereien Belgiens fordern die Großproduzenten auch bessere Preise von den Supermarktketten und Discountern für ihre Waren. Zurzeit finden Verhandlungen statt. Denn günstiger sind die Energie- und Rohstoffpreise auch für die Großbäckereien nicht geworden. Lohn- und Transportkosten sind auch gestiegen. Hinzu kommen teurere Verpackungen.
Da hofft man, Kosten an den Handel weiterzureichen. Aber der wehrt sich, weil er Brot so billig wie möglich in seinen Ketten anbieten will. Der Verband der Großbäckereien Belgiens befürchtet deshalb, dass nicht nur kleine Bäckereien, sondern auch Großbäckereien bei dieser Preisspirale untergehen können.
nieuwsblad/mz
Wer das Beigische Gesetz kennt weiß das man nicht unter Einkaufspreis verkaufen darf und wenn es nur 5 Cent sind. Aber anhand dieser Berichterstattung sieht man doch was an einem Brot bei den horenten Preisen alles hängen bleibt, dann stelle ich mir doch die Frage was soll ein Brot wirklich kosten denn der Fabrikant verkauft es auch nicht unter Preis, denn er muss ja auch seine Arbeiter bezahlen. Hier klagt oder stiehlt man auf hohem Niveau. Es lebe die Habgier.
Es ist ein alter Hut, "Krisen" auch zum eigenen Vorteil zu nutzen und die etwaig notwendigen Massnahmen gleich ein wenig üppiger ausfallen zu lassen. So etwas nennt man Krisengewinnler: Euroumsteller, Corona- Glücksritter und nun eben Kriegswirtschaftler.
Politik, Verwaltung und Kapital spielen schon lange auf diesem Instrument.
Das Ende vom Lied wird sein, dass kleinere Bäckereien schließen werden und Discounter sowie Großbäckereien den Markt monopolähnlich unter sich aufteilen.