Auf der Internetseite uglybelgianwebsites.be kann man nominierte Internetseiten sehen. Man kann dort auch selber einen Vorschlag einreichen. Das läuft noch bis zum 9. Oktober. Bislang wurden rund 750 Webseiten gelistet. Es könnten noch einige mehr werden.
Zu gewinnen gibt es nicht unbedingt ewigen Ruhm oder Spott. Die Gewinnerwebseite wird ein Makeover erhalten und dazu auch das Budget, um die Webseite zehn Jahre lang schön zu halten. Das lohnt sich.
In der Jury ist auch ein Bekannter: Hannes Coudenys. Er hat schon über Belgien hinaus viel Aufmerksamkeit für sein Fotobuch über hässliche belgische Häuser erhalten. Da ist auch das halbe Haus am Eupener Bahnhof, das nicht einmal eine Tür hat, dabei. Der Mann hat übrigens ein Gewissen. Er hat für einen flämischen Fernsehsender viele Besitzer dieser hässlichen Häuser besucht. Sein Fazit: In den Häusern wohnen nette Leute, die ihm das nicht übel genommen haben.
Auch bei der Suche nach der hässlichsten Internetseite geht es nicht darum, Menschen zu verhöhnen. Es soll ein lustiges Projekt sein, von dem auch andere im Netz profitieren oder lernen können.
Zweckmäßigkeit
Die Nominierung zur hässlichsten belgischen Webseite ist kein Kompliment und eher die Gelegenheit, die Darstellung der Seite zu überdenken. In der Liste der Nominierten sind auch Seiten dabei, die ganz okay aussehen. Vielleicht geht es da mehr um einen Streich oder eine Gemeinheit.
Jurymitglied Hannes Coudenys sagt, dass auch sein Geschmack subjektiv sei. Er persönlich hat aber eine Abneigung gegen Schriftarten, die schlecht lesbar sind. Vielen fällt da Comic Sans ein. Aber laut Coudenys gibt es weitaus schlimmere. Ein wichtiger Punkt bei der Bewertung soll aber auch die Zweckmäßigkeit sein. Eine Seite, die auf dem Smartphone nicht oder kaum lesbar ist, hat auch Chancen auf den Sieg.
Unter den Nominierten ist zum Beispiel die Seite des belgischen Staatsblatts, besser bekannt als der "Moniteur". Die Seite hat einen eigenwilligen Marmorhintergrund. Da hat man sich bestimmt vor längerer Zeit gedacht "Das sieht würdevoll und seriös aus". Der Look hat sich seit etlichen Jahren nicht verändert, obwohl er kein Lesevergnügen bereitet.
demorgen/mz