Schnee und Eis sorgen auch heute wieder für schwierige Straßenverhältnisse. Mancherorts fielen bis zu zehn Zentimeter Neuschnee. Außerdem herrscht örtlich überfrierender Nebel. Landesweit haben sich bislang mehr als 400 Kilometer Stau gebildet.
Auf der Autobahn E40 steckten in der Nacht rund 600 Fahrzeuge stundenlang fest. Ähnlich sah es auf der E25 auf Höhe von Tilff sowie auf der A27 bei Polleur aus. Dort war zudem einigen Autofahrern der Sprit ausgegangen. Manche ließen ihren Wagen daraufhin stehen. Die Rettungsdienste hatten große Schwierigkeiten, zu den Fahrzeugen zu gelangen.
Besonders kritisch ist die Lage in den Provinzen Namur, Luxemburg, Hennegau und Lüttich. Für Lastwagen über 7,5 Tonnen gilt ein Fahrverbot unter anderem auf der E411 sowie auf der E40 und der E42 ab den Autobahnkreuzen Battice und Loncin in Richtung deutsche Grenze. Andere Autobahnabschnitte sind für Lastwagen frei. An der Grenze zu Luxemburg stehen hunderte Lkw. Der Grenzübergang Sterpenich wurde inzwischen wieder geöffnet.
Auch in Flandern und im Raum Brüssel sorgt das Winterwetter stellenweise für Chaos auf den Straßen. Auf der E313 Richtung Antwerpen standen Lastwagen quer, so dass der Verkehr über eine Schnellstraße umgeleitet werden musste. In der Hauptstadt wurden einige Tunnel gesperrt. Auf dem Brüsseler Ring sind mittlerweile wieder zwei Spuren gut befahrbar.
Die Räumdienste konzentrieren sich auf die Autobahnen und Schnellstraßen, daher sind viele Haupt- und Nebenstraßen schlecht befahrbar. Wer nicht unbedingt weg muss, sollte auf Autofahrten verzichten.
In der gesamten Wallonie sowie in Brüssel fahren heute weder Busse noch Straßenbahnen. Auch im Bahnverkehr gibt es Verspätungen.
Am Brüsseler Nationalflughafen hat sich die Lage seit dem Morgen verschlimmert. Dutzende Flüge wurden gestrichen, alle anderen haben Verspätung. Auch können immer weniger Maschinen in Zaventem landen, da nur noch eine von fünf Enteisungsmaschinen einsetzbar ist. Bei der Gepäckabfertigung geht es nur langsam voran, weil viele Mitarbeiter witterungsbedingt zu spät zur Arbeit kamen.
Am Regionalflughafen Charleroi waren gestern Abend hunderte Passagiere gestrandet, nachdem der Airport vorübergehend gesperrt worden war. Auch der Pariser Flughafen Charles de Gaulle und der Flughafen in Düsseldorf sind bis auf weiteres gesperrt.
belga / rtbf / jp - Bild: epa