Es spiele keine Rolle, ob es sich um vergewaltigte Mädchen und Jungen in der Ukraine oder in der Zentralafrikanischen Republik handele, um die Sexsklaven der Terrorgruppe IS oder um Mütter, die Kinder nach Vergewaltigungen zur Welt brächten, so Lahbib. Sie alle bräuchten Hilfe nach ihrem Martyrium - und zwar spezifisch auf ihre Situation zugeschnittene Hilfe.
Eine solche angepasste Hilfe müsse natürlich unter anderem Gesundheitsversorgung, psychosoziale Unterstützung und Entschädigungen beinhalten. Noch wichtiger aber sei Gerechtigkeit, betonte die belgische Außenministerin. Die meisten dieser Verbrechen blieben bis heute ungeahndet, deshalb müsse das Sammeln und die Sicherung von Beweisen verstärkt werden, um die Täter zur Rechenschaft ziehen zu können.
Belgien unterstützt die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs, des Hochkommissariats für Flüchtlinge der Vereinten Nationen und anderer Organisationen, die sich dem Kampf gegen sexuelle Gewalt in Kriegsgebieten widmen. Die belgische Diplomatie versucht deshalb auch systematisch und regelmäßig, das Thema ins internationale Rampenlicht zu bringen.
Boris Schmidt