Die Panini-Hefte gibt es seit der Fußballweltmeisterschaft 1970 in Mexiko. Am Prinzip hat sich bis heute nichts geändert. Aber auch Panini-Fans bleiben von der Inflation nicht verschont: In diesem Jahr zahlt man einen Euro für das Raschelpaket mit fünf Aufklebern. Das sind elf Prozent mehr als 2018, als der Preis noch bei 90 Eurocent lag - und damit schon deutlich mehr als die 60 Eurocent im Jahr 2014.
Darüber hinaus gibt es eine weitere Form der Inflation: und zwar die Anzahl der Aufkleber. Während 1970 271 Aufkleber für ein vollständiges Buch benötigt wurden, sind es für Katar 2022 schon 670. Das ist zum einen auf die Verdoppelung der Anzahl der Mannschaften von 16 auf 32 zurückzuführen.
Aber es gibt auch immer mehr Bilder mit Trainern, Stadien oder Maskottchen. In den 1990er Jahren wurden bei schwächeren Fußballnationen manchmal zwei Spieler zusammen auf einem Aufkleber gedruckt. Heute hat auch der Iran sein eigenes volles Kapitel.
Wer das ganze Buch füllen möchte, ohne Bilder zu tauschen, muss tief in den Geldbeutel greifen. Ein Mathematiker an der Universität Cardiff hatte für die letzte Weltmeisterschaft in Russland ausgerechnet, dass jemand, der nur Panini-Packungen kauft und keine Karten tauscht statistisch gesehen im Durchschnitt 4.832 Sticker kaufen muss, bis jede Box im Buch gefüllt ist.
Wendet man dieselbe Formel auf Katar an - dort gibt es etwas weniger Aufkleber im Buch -, muss man insgesamt 4.733 Aufkleber oder 947 Pakete kaufen. Selbst wenn man ein Glückspilz ist und per Zufall direkt alle richtigen Aufkleber kaufen würde, kostet ein gefülltes Buch noch immer 140,95 Euro.
Für die Weltmeisterschaft 2026, die in 16 Austragungsorten stattfinden wird, erhöht sich die Zahl der Mannschaften auf 48. Dann müsste der, der nicht tauscht, sogar um die 1.500 Euro ausgeben - wenn der Preis pro Packung bei ein Euro bleibt, was eher unwahrscheinlich ist. Für jemanden wie Kevin De Bruyne ist das in einer halben Stunde verdient. Kein Wunder, dass Fußballer auf den Panini-Aufklebern so breit grinsen.
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dm/mz
Mir tut jetzt schon das Taschengeld der Kinder leid und die damit einher gehenden Diskussionen.