Etwas mehr als vier Stunden antwortete Kardinal Danneels auf die Fragen der Ausschussmitglieder.
Der ehemalige Vorsitzende der belgischen Bischofskonferenz und Ex-Erzbischof von Brüssel-Mechelen, den man seit dem Bekanntwerden sich häufender Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche nur selten gehört hatte, wies in seiner Anhörung auf den Wandel der katholischen Kirche des Landes hin.
"Früher verstanden sich viele Priester als unantastbar"
Früher hätten zu viele Priester sich als unantastbar begriffen. Auch in Fällen, in denen sie sich der Pädophilie strafbar gemacht hätten, so der Kardinal. Das sei heute anders. Die Kirche sei demütiger geworden.
Das man versucht habe Pädophilie-Delikte die durch Geistliche begangen wurden zu vertuschen, wies Danneels zurück. Danneels erklärte, immer ein offenes Ohr für die Klagen über sexuellen Missbrauch durch Geistige gehabt zu haben. Die Opfer habe er stets an das Bistum verwiesen, in dem die Straftaten sich ereigneten. In der Frage möglicher Entschädigungen für die Opfer verwies Danneels an die heutige Bischofskonferenz.
Morgen will der parlamentarische Sonderausschuss Erzbischof Léonard zu den Pädophilie-Fällen in der katholischen Kirche Belgiens hören.
VRT/ESt - Bild: belga