Sondersendung bei den Kollegen der RTBF: Die frankophone öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt hatte den ganzen Tag der extremen Trockenheit gewidmet. Denn es hört nicht auf. Um 14 Uhr stieg das Thermometer an der Referenzstation in Uccle schon wieder auf 32,5 Grad an. Das ist zwar so gerade kein neuer Tagesrekord - diese gefühlt nicht enden wollende Sommerhitze zehrt aber inzwischen regelrecht an den Kräften und zerrt auch an den Nerven.
Und auch die Natur ist zunehmend ausgezehrt. Der Regen der vergangenen Woche hat zwar ein wenig Abhilfe geschaffen. Aber eben nur ein wenig. Vor allem in Flandern ist die Situation nach wie vor ernst, wenn auch noch nicht kritisch. Die zuständige Arbeitsgruppe "Dürre", die die flämische Regierung berät, empfiehlt nach wie vor keine neuen, einschneidenderen Maßnahmen. Doch sind die inzwischen zumindest in Vorbereitung.
Der nächste Schritt werde enorme insbesondere wirtschaftliche Auswirkungen haben, sagte in der VRT Bernard De Potter, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Dürre". Deswegen müsse man die nächste Phase auch besonnen vorbereiten und dabei möglichst viele der betroffenen Akteure anhören. Noch seien einschneidende Maßnahmen nicht nötig, denn noch seien die Alarmschwellen beim Trinkwasser nicht unterschritten. "Wir bewegen uns aber darauf zu", warnt De Potter.
Immerhin wurde aber schonmal das Entnahmeverbot noch ein bisschen ausgeweitet. Bauern dürfen also nur noch sehr bedingt Wasser aus Flussläufen pumpen, um ihre Felder zu bewässern. Die Landwirte plädieren da aber für eine gerechtere Lastenverteilung. "Warum dürfen Privatleute nach wie vor mit Trinkwasser den Rasen sprengen oder das Auto waschen?", fragte sich etwa Hendrik Vandamme, der Vorsitzende des Bauernverbandes ABS, in der VRT. "Wir plädieren dafür, dass Wasser nur noch für wirklich unentbehrliche Dinge gebraucht werden darf."
Zwar sei es so, dass lediglich drei Prozent des Wassers bei nicht wirklich erforderlichen Aktivitäten verbraucht werde. Aber der Bauernverband sei doch der Ansicht, dass das Wasser, über das man noch verfüge, wirklich nur da gebraucht werde, wo es wirklich nötig sei. Die Überlegung der Landwirte: Das Wasser, das beim Autowaschen oder beim Befüllen von Pools verwendet wird, das ist das, was die Bauern am Ende nicht mehr entnehmen können, um ihre Felder zu bewässern.
So oder so haben die Landwirte einige schwierige Wochen hinter sich. "Streng genommen sind es eigentlich schon einige Jahre, in denen nichts mehr so war wie früher", sagte in der RTBF der Agrarexperte Christian Ducatillon. "Nehmen wir nur mal die letzten fünf Jahre: Erst hatten wir drei Jahre Trockenheit, dann die verheerenden Überschwemmungen - und jetzt wieder eine extreme Trockenheit. Wir sind also viel häufiger mit extremen Wetterphänomenen konfrontiert. Jetzt passiert das quasi jedes Jahr, früher war das vielleicht einmal alle fünf Jahre der Fall."
Das Ganze hat natürlich einen Namen: Klimawandel. "Wir sehen hier ganz konkret die Auswirkungen der Klimaerwärmung. Und das wird genau so weitergehen", warnte in der RTBF die Klimatologin Célia Sapart. "Nicht nur, dass die extremen Wetterphänomene häufiger auftreten werden, sie werden auch intensiver. Und damit werden die Auswirkungen auch noch spürbarer werden." Da hilft nur eins: Jetzt müsse schnellstens gegengesteuert werden, sagt die Klimatologin. "Die Treibhausgasemissionen müssen runter. Anderenfalls kann es - und wird es - nur noch schlimmer kommen."
Im Moment richten sich aber erstmal wirklich alle Augen auf den Himmel. Denn jetzt beginnt, zumal in Flandern, eine entscheidende Phase. Schon seit Wochen heißt es, dass - falls es immer noch nicht regnen sollte - Mitte September die kritischen Werte erreicht werden. Nun, da bleiben also gerade mal noch rund zwei Wochen.
Fürs Erste scheint der Himmel da aber nicht so gnädig gestimmt zu sein. "In der Nacht oder Freitagvormittag können örtlich einzelne Schauer fallen", sagte der VRT-Wetterfrosch Bram Verbruggen. "Aber gleich wie es kommt: Das wird ohnehin nicht reichen, um das Problem wirklich zu lösen. Und in den kommenden Tagen wird es dann wieder unverändert trocken bleiben."
Roger Pint
Tja.
Ohne ein Europäisches, ein harmonisches gemeinsames Vorgehen aller Länder des Schengen-Raums werden die Übel weiterhin viel schlimmer und nochmals viel schlimmer werden.
Wird irgend etwas getan gegen den Irrsinn auf Deutschlands Straßen mit den täglich zig Millionen rußenden osteuropäischen Billig-LKWs, die nicht nur die Straßen kaputtrasen sondern mit dem ganzen Schwarzruß und den klimaschädlichen Gasen ein ganzes Land verpesten bzw. verwüsten, ja die Hauptverursacher der Treibhausgase sind auf Deutschem Boden mit Konsequenzen für ganz Europa?
Nein? Das Gegenteil ist der Fall. Kein anderes Land der Welt wird derartig zubetoniert für Straßen, Wohngebiete und Gewerbezonen mit noch mehr Camions für noch viel mehr LKW-Verkehr. Überall werden in der BRD die letzten Wälder und sogar die letzten Stadtbäume abgerissen, wie man schon in Losheim nur knapp hinter der Grenze schon sieht. Diese selbsternannte "Verkehrswende" und "Klimawende" in der entgegengesetzen Richtung als weiterer Nationaler Alleingang der BRD ist von Europäischen Institutionen sofort zu untersagen.