Ein höherer Leitzins ist meist auch eine gute Nachricht für Inhaber von Sparbüchern. Je höher dieser Leitzins ist, desto höher fallen normalerweise auch die Zinsen auf Spareinlagen aus.
Der Leitzins lag die vergangenen Jahre im Minus. In Belgien wurde trotzdem der gesetzlich vorgeschriebene Mindestsparzins von 0,11 Prozent von den Banken gezahlt. Das war ein Minus-Geschäft für die Banken. Zudem mussten sie für jeden Euro auf einem Sparbuch auch noch 0,33 Prozent Bankensteuern zahlen, sagen Experten in der Zeitung De Tijd.
Das alles soll erklären, warum die vier großen Banken in Belgien – KBC, Belfius, ING und BNP Paribas – den höheren Leitzins noch nicht auf höhere Zinsen bei Sparbüchern umgelegt haben. Auch in der zweiten Jahreshälfte sei damit kaum zu rechnen. Zu unsicher sei zurzeit die Gesamtwirtschaftslage.
Die Banken selbst profitieren unterdessen von den höheren Zinsen. Die KBC-Bank steigerte ihre Zinsgewinne im vergangenen Quartal gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr zuvor um 14 Prozent.
Kay Wagner