Bis Dienstag gab es in Belgien rund 480 bestätigte Fälle von Affenpocken. 28 Menschen mussten zur Behandlung in Krankenhäuser aufgenommen werden, das entspricht sieben Prozent der nachgewiesenermaßen infizierten Personen. Keine einzige Person musste bislang auf einer Intensivstation aufgenommen werden.
Es sei noch unklar, ob die jetzt auftretenden Affenpocken für Kinder und Jugendliche gefährlicher sein könnten als für Erwachsene, so eine Expertin für Tropenmedizin in der Zeitung. Von einer anderen, tödlicheren Affenpocken-Variante in Afrika wisse man, dass diese nicht nur durch sexuelle Kontakte, sondern auch stark innerhalb von Haushalten weitergeben werde. Sie gehe also vorsichtshalber davon aus, dass junge Kinder im Allgemeinen anfälliger für einen ernsten Krankheitsverlauf sein könnten.
Eine andere Spezialistin weist darauf hin, dass das Immunsystem von Kindern auch weniger gut entwickelt sei als das von Erwachsenen. Das Immunsystem Erwachsener könne sich also womöglich schneller auf den neuen Erreger einstellen, insbesondere bei älteren Erwachsenen, die noch gegen Pocken geimpft worden seien.
Das Institut für Volksgesundheit warnt in diesem Zusammenhang auch, dass die Viruserkrankung auch zu einem atypischen Krankheitsbild führen könne. Normalerweise litten Infizierte zunächst unter milden Symptomen wie Fieber, Kopf- oder Muskelschmerzen. Nach ein bis drei Tagen trete dann ein Hautausschlag auf, vor allem im Genitalbereich. Das müsse aber nicht immer der Fall sei, so Sciensano.
Boris Schmidt