Dem Vernehmen nach hakt es nach wie vor vor allem an einer Stelle: An der Frage, wie lange jemand gearbeitet haben muss, um Anrecht auf die Mindestrente von 1.500 Euro zu haben.
Zwar bewegen sich die frankophonen Sozialisten PS mittlerweile beim dafür notwendigen Zeitraum auf die Koalitionspartner zu, allerdings wollen sie nicht nur tatsächlich gearbeitete Tage zählen.
Die PS will unter anderem, dass auch Elternurlaub, Kurzarbeit, Krankheitstage und Zeitkredite berücksichtigt werden. Außerdem fordern die Sozialisten längere Übergangsfristen. Das beißt sich aber mit dem von Premier Alexander De Croo auf den Tisch gelegten Kompromissvorschlag.
Derweil wollen Liberale, flämische Christdemokraten und flämische Sozialisten, dass auch wer in Frührente will, dafür eine Mindestanzahl an Jahren gearbeitet haben muss.
Einig scheint man sich innerhalb der Koalition aber zumindest bei den Pensionsboni zu sein. Demnach könnte es 500 Euro netto pro Jahr für maximal drei Jahre für diejenigen geben, die sich bereit erklären, nicht früher in Rente zu gehen.
Vor der Regierung liegt also noch viel Arbeit. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass nach Premier De Croo auch die zuständige PS-Pensionsministerin Karine Lalieux am Dienstag erneut bekräftigt hat, dass das Ziel bleibe, vor dem Nationalfeiertag am 21. Juli zu einer Übereinkunft zu kommen.
Studienausschuss für Vergreisung stellt Jahresbericht vor und fordert breite Pensionsreform
Boris Schmidt
Und hier sieht zum wiederholten Mal, dass viele Parteien mehr von Nachteil wie von Vorteil sind.
Keine Einigung ist gleichbedeutend mit gescheiterter Staat.