Das ist mehr als nur eine Warnung. Standard & Poor's hat zwar noch nicht die Kreditwürdigkeit Belgiens herabgestuft: Es bleibt bei der Note AA+, der zweitbesten Bewertung. Dennoch: der Ausblick wurde von "stabil" in "negativ" korrigiert.
In der Praxis bedeutet das: Bleibt es bei der derzeitigen politischen Pattstellung, dann könnte die Ratingagentur ihre Bewertung für Belgien in den nächsten sechs Monaten absenken.
Verheerende Folgen
Zunächst würden die Zinsen steigen, Kredite also teurer. Zudem - und das gilt eigentlich jetzt schon - droht Belgien mehr denn je ins Fadenkreuz von Spekulanten zu geraten.
Die politische Ungewissheit stelle ein Risiko für die Kreditwürdigkeit des Landes dar, begründet Standard & Poor's seinen negativen Ausblick. Die fehlende politische Einigkeit hindere die Regierung daran, die Schulden zu stabilisieren und dringend notwendige Reformen durchzusetzen.
Im Klartext: Das Land braucht bald eine handlungsfähige Regierung, die zudem, und das ist ausdrücklich vermerkt, tiefgreifende Reformen durchsetzt.
Archivbild epa