Seit 2017 ist die Pharmaindustrie dazu verpflichtet, alle Zahlungen anzugeben, die an Akteure im Gesundheitswesen fließen. Dieses Register trägt den Namen "BeTransparent" und soll einen Überblick darüber geben wer wieviel Geld zahlt und an wen genau das geht.
Nur: So transparent, wie es der Titel vermuten lassen könnte, ist dieses Register offensichtlich nicht. Zu diesem Schluss kommen jedenfalls die Journalisten von Le Soir, De Tijd, Knack und Médor, die versucht haben, diese Daten auszuwerten. Erst über Umwege konnten die Medienhäuser an Informationen gelangen, die den Zeitraum zwischen 2017 und 2020 betreffen. Innerhalb dieser vier Jahre wurden demnach 134.000 Transaktionen registriert, die an über 30.000 Begünstigte geflossen sind. Insgesamt geht es um stattliche 875 Millionen Euro.
Einige Fachleute stellen sich die Frage, inwieweit solche Zahlungen von der Pharmaindustrie an Akteure im Gesundheitswesen die Ärzte und Krankenhäuser beeinflussen. "Es wäre naiv zu glauben, dass diese Unternehmen hier uneigennützig agieren", sagt eine Sprecherin der Verbraucherschutzorganisation Test Achats.
Roger Pint