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Belgien internationale Drehscheibe für Raubkunst

20.04.202218:53
Kunstfälschungen, konfisziert in Brüssel
Konfiszierte Kunstgegenstände, die der Abteilung für Kunstraub der Föderalen Polizei in Brüssel ins Netz gegangen sind (Bild: Mark Renders/Belga)

Belgien ist für vieles bekannt. Unter anderem auch für seine mehr als reichhaltige Kunst. Einen sehr guten Ruf im Zusammenhang mit Kunst hat Belgien aber leider auch bei der ganz falschen Art von Leuten, nämlich bei Kriminellen. "Belgien ist eine Drehscheibe für Raubkunst" kann man in verschiedenen Medien lesen. Experten warnen auch schon länger eindringlich vor dem Problem.

Was macht Belgien in dieser Hinsicht so besonders attraktiv?

Das kann man eigentlich ganz kurz zusammenfassen: der Mangel an Kontrollen. Das decken die Zeitung De Tijd und der flämische Rundfunk VRT diese Woche mit einer ganzen Artikelserie mit dem Titel "Trafiek antiek" ziemlich schonungslos auf. Demnach gilt Belgien schon seit vielen Jahren in der Szene quasi als der gar nicht mal so geheime Geheimtipp.

Wer die, um es mal diplomatisch auszudrücken, nicht ganz klare Herkunft eines Kunstgegenstands weißwaschen will, der muss nur zusehen, dass er den betreffenden Gegenstand nach Belgien geschmuggelt bekommt. Dann wird eine Exporterlaubnis beantragt. Deren Erteilung wird aber kaum kontrolliert. Und voilà, schon hat man ein offizielles Dokument, mit dem man die jetzt "legale" Herkunft nachweisen kann.

Ein Autor eines Buchs über Kunstkriminalität bezeichnet Belgien sogar als den "europäischen Waschsalon für geraubte antike Kunst". Und Experten weisen darauf hin, dass es ganz sicher auch kein Zufall ist, dass bei international heiß begehrten Kunstgegenständen als Herkunft auffällig oft "belgische Privatsammlung" steht.

Wo wird diese Kunst verkauft?

Traditionell gelten insbesondere München, Paris und London als Hotspots für den Handel mit Raubkunst. Aber Brüssel mit seinen Antik-Börsen und Antiquitätengeschäften gehört sicher zu den Top-Absatzorten, heißt es. Vor allem das Sablon-Viertel wird in diesem Zusammenhang oft genannt.

Kann das dem belgischen Staat beziehungsweise der Justiz über Jahre entgangen sein?

Eine Sprecherin der Brüsseler Staatsanwaltschaft hat ausdrücklich bestätigt, dass man sich des Problems der Exportgenehmigungen bewusst sei. Belgien hat außerdem auch 2009 die Unesco-Konvention gegen den illegalen Handel mit Kulturgut unterzeichnet. Hat sich also eigentlich verpflichtet, sämtliche Ein- und Ausfuhr von Antiquitäten aus Ländern zu kontrollieren, die unter illegalen Raubgrabungen und Plünderungen leiden.

Wo liegt dann das Problem?

Ein Problem zu kennen und etwas dagegen unternehmen zu können, das sind wie so oft zwei Paar Schuhe. Wobei man sagen muss, dass die Brüsseler Staatsanwaltschaft Besserung gelobt hat und dass seit 2020 der FÖD Wirtschaft für den Kunstsektor zuständig ist und die Kontrollen strenger geworden sein sollen.

Aber letztes Jahr hat der belgische Zoll etwa nur 19 mal Kulturgüter auf ihre Herkunft überprüft, 2018 sogar nur ein einziges Mal. In den ganzen letzten Jahren gab es nur eine einzige Beschlagnahmung. Das spricht schon Bände. Und nicht viel besser sieht es bei der Anti-Geldwäschezelle aus. Hier wurden in den vergangenen Jahren kaum verdächtige Transaktionen im Zusammenhang mit mutmaßlichem Antiquitätenschmuggel angezeigt. Und das, obwohl es hier um doch beträchtliche Summen geht.

Kann man da einfach nur von mangelndem Interesse sprechen?

Mangelndes Interesse ist wohl zu hart, gerade angesichts des bekanntermaßen alles andere als rosigen personellen und finanziellen Zustands von Polizei und Justiz. Ich nehme an, dass im Rahmen der verfügbaren Mittel oft einfach andere Prioritäten gesetzt werden müssen. Außerdem mangelt es den Behörden vor allem auch schlicht und ergreifend an der notwendigen Expertise, um Raubkunst überhaupt zu identifizieren. Die auf Kunstkriminalität spezialisierte Zelle der Föderalen Polizei etwa wurde schon vor Jahren aufgelöst, ab 2015 gab es deswegen für ganz Belgien nur noch einen einzigen spezialisierten Ermittler plus Assistent. Und seitdem der dieses Jahr ohne Nachfolger in Rente gegangen ist, gibt es bei der Föderalen Polizei gar keinen Ansprechpartner mehr. Bei der Wirtschaftsinspektion soll es noch zwei darauf spezialisierte Personen geben, ansonsten sieht es wohl aber sehr mau aus.

Boris Schmidt

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